GUTES TUN FÜR MUTTER ERDE

Mein Leben lang fasziniert mich das Thema Ernährung und damit auch das Thema Landwirtschaft, Permakultur, Garteln und Selbstversorgung. Ängstliches Unwohlsein hat mir immer die konventionelle Landwirtschaft mit ihrem industriellen Ansatz und dem großzügigen Einsatz von Giften bereitet. Wie sich herausstellte zurecht. Denn ich erkrankte, litt an ständiger Erschöpfung und diversen chronischen Beschwerden, die nicht leicht zuzuordnen waren. Welcher Weg für mich heilsam war, liest du hier.

Vor einigen Wochen habe ich frohen Mutes den neu erschienenen Pestizidatlas studiert. War ich doch der Meinung, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten des Einsatzes so vieler Landwirte und engagierter Bürger schon einiges Umweltentlastendes getan haben müsste. Doch zu meinem großen Schreck hat sich die Lage weiter verschlechtert.

Um nicht umgehend in Angst zu verfallen und in meine Tatkraft zurückzufinden, notierte ich mir, welche Möglichkeiten mir geschenkt sind, Einfluss zu nehmen und mich für ökologische Landwirtschaft und weniger Ackergifte einzusetzen. Hier sind meine Ergebnisse. Vielleicht möchtest du dich anschließen oder die Liste mit deinen Tipps ergänzen?

Faszinierend, produktiv und sehr wirkungsvoll finde ich das Engagement der BioBoden Genossenschaft. Sie kauft Grundstücke auf, um sie der Grundstücksspekulation zu entziehen und zu einem vertretbaren Preis an Biolandwirte zu verpachten. Das sichert gerade auch den nachrückenden, jungen Biolandwirten, die keinen elterlichen Hof übernehmen können, die Möglichkeit sich ihren Traum vom eigenen Hof zu erfüllen und ihre Passion auszuleben. 

Die BioBoden Genossenschaft ermöglicht es Landwirten auch, Investitionen in Ökostromanlagen zu tätigen und betreibt einen Online-Shop, in dem Genossenschaftsmitglieder die Produkte der integrierten Landwirte erwerben können. 

Schon für 1.000,00 € kann man Mitglieder der Genossenschaft werden und "Land retten". Ich bin dabei und du?

Hier findest du mehr über die BioBoden Genossenschaft

Und hier ein anschaulicher Fernsehbeitrag über die BioBoden Genossenschaft & andere Projekte.

Ja, es ist ein kleiner Impact, aber es ist einer! Wenn wir Bioprodukte verstärkt nachfragen, fühlen sich viele Landwirte ermutigt, ihre Höfe umzustellen. Wie wir unser Geld für Lebensmittel ausgeben hat also eine Wirkung.

Bioläden

Besonders wertvoll erscheint mir der Einkauf in Bioläden und Unverpacktläden, denn sie pflegen meinen Recherchen nach einen guten Kontakt zu regional ansässigen Biobauern und tun so auch noch etwas für kurze Transportwege. Bei vielen Biobauern kann man auch im Hofladen einkaufen oder die Gemüsekiste bestellen. Und Zusammenschlüsse von Biobauern können oft durch Mitgliedschaft in einem Förderverein oder einer Genossenschaft in ihrem Bemühen, Verbraucher und Politik über die Vorzüge der Biolandwirtschaft aufzuklären, unterstützt werden (wie z.B. Tagwerk im Raum München).

Solawi

Vielleicht hast du sogar die Möglichkeit, dich einer Solidarischen Landwirtschaft anzuschließen, sprich einem Landwirt mit einem festen Obolus für deine dort produzierten Lebensmittel Planungssicherheit zu schenken und ihm bei bestimmten Aufgaben zur Hand zu gehen. Dafür erhältst du feste Kontingente seiner Ernte. Das schenkt dir einen Einblick in die Arbeitsweise des Landwirts und dem Landwirt Planungssicherheit und einen persönlichen Kontakt zu wertschätzenden Kunden statt eines unpersönlichen Kontaktes zum Zwischenhändler, der ihn möglicherweise noch im Preis drückt.

Crowdfarming

Ein Projekt, das ich sehr zu lieben gelernt habe, ist Crowdfarming. Über die Crowdfarming-Plattform kannst du Obst, Gemüse und andere Bioprodukte online direkt vom Biobauern erwerben. Dadurch, dass keine Zwischenhändler mitverdienen, bleibt bei den Biobauern mehr hängen.

Der direkte Kontakt zwischen Käufer und Landwirt ist persönlich und wertschätzend, schenkt Vertrauen und Freude. Oft können auch Obstbäume, Ackerquadratmeter, ein Schaf oder eine Kuh "adoptiert" und auf Wunsch besucht werden.

Landwirte im Umstellungsprozess von konventioneller auf Biolandwirtschaft erhalten durch feste Abnehmer und höhere Preise eine Planungssicherheit, die sie im "Normalfall" nicht hätten. Denn die kostspielige Umstellung müssen die Landwirte bisher in der Regel selbst finanzieren. Subventionen gibt es wenige, die fließen nach wie vor in die konventionelle und industrielle Landwirtschaft,

Es klingt ausgelutscht. Und sicherlich mag man angesichts der letzten Jahrzehnte, in denen zwar die Biolandwirtschaft und die Ökobewegung an Fahrt aufgenommen haben, die Lobby der Agrar-, Chemie- und Pharmaindustrie aber umso mehr an Macht gewonnen zu haben scheint, ins Zweifeln geraten. Doch ich bin immer noch der Meinung, dass es absolut wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche sichtbar zu machen, um Politikern einen guten Grund für andere Entscheidungen zu liefern.

Demos, Petitionen & Spenden

Deshalb bin ich aufgrund meiner Mentalität zwar sehr, sehr selten bei Demonstrationen dabei, wohl aber bei Petitionen. Auch unterstütze ich Projekte, von deren Dienlichkeit in Sachen ökologischer Landwirtschaft, der Schaffung von Umweltbewusstsein und der Förderung eines fairen Miteinanders ich überzeugt bin mit Spenden. Dazu zählen derzeit WeMoveEurope und die Deutsche Umwelthilfe.

Grüne Geldanlagen

Wer Geld übrig hat und anlegen möchte, hat wie ich finde bereits eine ganze Menge Gestaltungsmacht in Händen. Wer bewusst in grüne und soziale Projekte, Fonds oder ETFs investiert, entzieht den klassischen Gestaltern der Wirtschaft Kapital. Die Anlageformen werden vielfältiger und leider auch unübersichtlicher, so dass eine gute Beratung sicherlich dienlich ist. 

Nachhaltige Banken können dir bei der grünen Geldanlage dienlichen Rat geben. Aber auch unabhängige FinanzberaterInnen sind hilfreich. Walentina Sommer habe ich als solche persönlich kennenlernen können und empfinde sie als sehr integer.

Ich bin neugierig zu erfahren, was du in Sachen Umweltschutz tust oder sein lässt. Es gibt ja unfassbar viele, kleine und große Möglichkeiten, sich zu engagieren. 

Alles Liebe, deine Inga