Als ich im vergangenen Sommer einen Ausflug nach Starnberg unternahm und am nördlichen Seeufer entlangschlenderte, war ich zunächst nur fasziniert von der besonderen Kraft des Wassers und dem atemberaubenden Bergpanorama. Das Wetter war außergewöhnlich schön, die Sicht klar, die Farben intensiv, die Temperaturen gerade so, wie ich sie mag - nicht zu heiß, aber doch schön warm. Die Vögel zwitscherten, das Sonnenlicht spiegelte sich auf unendlich vielfältige Weise in den kleinen Wellen des Sees. Ein Glitzermeer unter strahlend blauem Himmel. Eine Schönheit, wie sie nur die Natur hervorbringt. Mein Herz hüpfte, und ich konnte meinen Blick einfach nicht von dieser fantastischen Szenerie abwenden.
Eher widerwillig nahm ich wahr, dass etwas meine Aufmerksamkeit zu erregen versuchte, das in gegensetzter Richtung auf mich zu warten schien. Zunächst ließ ich mich von der intensiven Idee, ich möge doch einmal an dem kleinen Bächlein entlanggehen und mich ein Stück weit vom See entfernen, nicht beeindrucken und setzte meinen Weg am See fort. Auf dem Rückweg allerdings wurde der Drang, dem kleinen Bächlein ein Stück weit zu folgen, so groß, dass ich ihm nicht widerstehen konnte. Und siehe da, schon nach wenigen Metern traf ich dort auf eine uralte Buche, deren Schönheit und Kraft mir schier den Atem raubte. Ich war zutiefst berührt von diesem außergewöhnlichen Baum, den wohl nur vier Erwachsene gemeinsam hätten umfassen können. Ganz am Rand eines Gartens stand sie. Ihre Wurzeln zugunsten eines geteerten Weges entlang des Bächleins eingezwängt. Doch ihre Kraft schien ungebremst, obwohl sie sicherlich schon den Großteil ihres Lebens hinter sich gelassen hatte. (Das Foto oben ist leider nicht von der Buche, die ich besucht habe. Ich hatte leider mein Handy nicht parat, um sie für dich aufzunehmen, werde das aber sicherlich nachholen.)
Und so machte ich eine Pause, lehnte mich an den Stamm dieser wunderschönen Buche und ließ ihre Kraft auf mich wirken. Vor mir das lebendige Plätschern und die Kühle des Bächleins, hinter mir die Wärme des Holzes und über mir das Rascheln der Blätter im Wind. Herrlich!
Inzwischen hatte ich es mir zum Ritual gemacht, ein jedes Blümchen, einen jeden Stein, ein jedes Tier oder einen jeden Baum, der mir begegnete und mich mit seiner Schönheit berührte, zu segnen, wie du es in meinem Artikel "Wie du der Schöpfung deinen Segen schenkst" nachlesen kannst. Im Anschluss bat ich die Buche um eine Botschaft. Sollte ich etwas für sie tun? Hätte sie einen Rat für mich?
Und ob sie einen Rat für mich hatte! Ihre Antwort auf meine Frage ist der Grund, warum du hier von mir liest, warum es diesen Blog gibt! Denn die Buche bat mich, über die Bäume zu schreiben. Darüber, welch wundervolle, weise und hilfreiche Geschöpfe sie sind. Darüber, dass sie Speicher und Träger irdischer und kosmischer Weisheit sind und nur darauf warten, von uns erhört und als solche anerkannt und respektiert zu werden. Darüber, dass es ihre größte Freude ist, uns zu dienen. Und eine noch größere, von uns dafür mit Liebe, Anerkennung und Freude beschenkt zu werden.
Und übrigens: Auch der Name dieses Blogs wisdom-of-nature wurde mir von dieser außergewöhnlichen Buche eingeflüstert! Wenn wir bedenken, dass es die Buchen waren, aus deren Holz die ersten Buchstaben (Stäbe mit Zeichen) gestaltet worden sein sollen, erscheinen ihre Botschaften an mich doch in ganz neuem Licht, oder?
Es hat dann noch ein halbes Jahr gedauert, bis ich mich diesem Blog ausführlicher gewidmet habe. Ich legte ihn zwar in groben Zügen bereits am Nachmittag nach meinem Ausflug an. Doch dann kamen mir ein Buchprojekt, die Auflösung meines Elternhauses, der Umzug meiner Eltern und mein eigener Umzug dazwischen.
Nun endlich schreibe ich fleißig an diesem Blog. Und obwohl ich schon viele Jahre über Hochsensibilität und Spiritualität blogge und super gerne schreibe, ist das Schreiben über die Bäume für mich immer wieder etwas ganz Besonderes, Einzigartiges. Ich muss keinen Augenblick lang nachdenken oder mir Gedanken über Ausrichtung, Sinn und Struktur meines Artikels machen. Ich setze mich an die Tastatur und schreibe. Reise nochmals zu dem Baum, dessen Weisheit ich empfangen durfte, dessen Energie und Kraft ich spüren durfte, dessen Liebe und Freude ich teilen durfte und schreibe darüber. Spüre wieder die Kraft des Erlebnisses mit diesen Bäumen, erinnere mich an ihre Botschaften. Ich bin im Flow! So sehr, wie ich es nur im innigen Kontakt mit der Schöpfung bin und sein kann. Denn das ist unsere wahre Bestimmung als Menschen. Das ist es, was wir verloren haben. Das ist das Paradies. Es liegt direkt vor unserer Tür. Die Schöpfung wartet nur darauf, dass wir uns an unsere Wurzeln erinnern, daran, eins mit der Schöpfung zu sein. In dem tiefen Wissen um unsere Verwobenheit mit der Schöpfung, und dass die Schöpfung uns alles bereitstellt, was wir zum Leben und Glücklichsein benötigen.
Und jetzt ist die perfekte Zeit dafür, unsere Augen und Herzen zu öffnen und wieder zu öffnen und noch einmal zu öffnen. Mit Abstand auf die Errungenschaften der Technokratie zu blicken und klar und weise zu entscheiden, was uns davon wahrlich dienlich ist und was nicht.
Nun möchte ich aber nicht zu philosophisch werden. Vielmehr möchte ich dich einladen, ganz bewusst die Bäume am Straßenrand, im Park oder im Wald zu betrachten, sie mit anderen Augen zu sehen, mit dem Herzen zu spüren. Kontakt mit ihnen aufzunehmen, sie zu segnen oder sie zu befragen. Sie mit deinem liebenden Blick und deiner Lebensfreude zu beschenken.
Und ich freue mich riesig, wenn du hier über deine Erfahrungen berichtest und schreibst, wie es dir im Kontakt und Austausch mit den Bäumen ergeht.
Lass es dir gut gehen!
Alles Liebe, deine Inga
Kommentar schreiben