Wie du Brot frisch hältst
Wir Deutschen backen und essen nicht nur gerne Brot, wir werfen es leider auch oft weg. Bei schlechter Lagerung oder wechselhaftem Wetter kann ein Brotlaib schon mal schimmeln und landet in der Tonne. Aber oft wird auch eingetrocknetes, hartes Brot im Abfall entsorgt, obwohl man damit noch richtige Köstlichkeiten zaubern kann.
Da auch ich eine begeisterte Brotesserin bin, habe ich mit der Zeit viele Tipps zur guten Lagerung von Brot und Rezepte zur Verwertung von Altbackenem entdecken dürfen.
Vielleicht kann ich dich noch inspirieren oder du leitest die folgenden Tipps an Freunde und Bekannte weiter, damit wir gemeinsam etwas gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln bewirken. :-)
Wie du Brot gut und lange lagerst
Genereller Tipp: Kaufe wirklich gutes Brot
Zuallererst sei gesagt: Selbst gebackenes oder Brot aus einer guten Bäckerei ums Eck, in der noch selbst gebacken wird, hält sich in der Regel besser als industriell gefertigtes Brot mit einer ganzen Palette an Zusätzen. Je mehr Zeit das Brot zum Gehen, Reifen und Ruhen hatte und je natürlicher die Zutaten, desto besser verträglich ist es (nicht nur für Menschen mit Reizdarmsyndrom oder Dünndarmfehlbesiedlung) und desto länger hält es sich.
Tipp 1: Kaufe statt geschnittenem ein ganzes Brot
Es klingt fast zu einfach, um hilfreich zu sein. Aber ein Brotlaib trocknet nicht so schnell aus wie geschnittenes Brot.
Deshalb: Kaufe lieber Brot am Stück, sprich einen ganzen, einen halben oder einen Viertellaib, je nachdem wieviel Brot du verputzt.
Tipp 2: Wickle dein Brot in ein Leinentuch
Ich habe alles ausprobiert, vom tönernen über den hölzernen Brotkasten bis zur einfachen Brottüte. Nichts hält unser Brot so lange frisch und schimmelfrei wie ein Leintuch. Es lässt das Brot atmen und schützt es zugleich.
Achte darauf, dass dein Tuch zu 100 % aus Baumwolle oder Leinen, Hanf oder Brennnessel also Naturfaser besteht und keinerlei Kunstfaser enthält und absolut sauber ist!
Tipp 3: Lege dein Brot auf die Schnittkante oder nutze eine "Vorlegscheibe"
An der Schnittkante trocknet das Brot am schnellsten aus. Deshalb legen wir unser Brot immer mit der Schnittkante auf unser Brotschneidebrett. Oder wir nutzen den Knust, die Kante oder das Krüstchen als Vorlegscheibe. Soll heißen: Wenn wir unser Brot das erste Mal anschneiden, bewahren wir das Krüstchen auf und legen es fortan auf die Schnittkante des angeschnittenen Brotes und hüllen beides gemeinsam in das Leintuch ein. So bleibt die Schnittstelle länger frisch. Und das später sehr harte Krüstchen, wandert in den Brotsalat.
Tipp 4: Friere einen Teil deines Brotes ein
Wenn du merkst, dass du dein oder ihr euer Brot nicht zeitnah werdet aufessen können, dann friere einen Teil davon z.B. in einer Gefrierdose ein. Entweder in kleinen Portionen oder gleich in Scheiben geschnitten, damit du es portionsweise wieder auftauen und verzehren kannst.
Tipp 5: Aus alt mach neu - Befeuchte altes Brot und toaste es
Wird dein Brot doch einmal hart, dann befeuchte es mit etwas Leitungswasser von allen Seiten und toaste es. Du wirst überrascht sein!!! Denn auf diese Weise zubereitetes Brot schmeckt wie frisch gebacken. Wirklich!
Tipp 6: Bokashi - Wenn Brot doch einmal schimmelt
kam es bei uns kleingeschnitten in den Zimmerkompost, den Bokashi-Eimer. Dort kann man auch Gekochtes und Gebackenes zusammen mit Gemüseabfällen, etwas Gesteinsmehl und effektiven Mikroorganismen zu Kompost verarbeiten. Geruchsneutral und direkt in der Küche. So war das umgegangene Brot nicht verloren und schenkte unseren Gemüsepflanzen wertvolle Nährstoffe.
Doch ganz ehrlich: Obwohl der Bokashi-Eimer geruchsneutral und leicht zu befüllen ist, ist die Weiterverarbeitung des fermentierten Inhalts im gepachteten Gemüsegarten für uns nicht so ganz einfach gewesen. Deshalb pausieren unsere Bokashi-Aktivitäten derzeit.
Wenn du / ihr mehr über Bokashi wissen möchtet, dann schreibt mir das gern in die Kommentare und ich verfasse einen eigenen Artikel über diese raffinierte Art des Kompostierens für euch.
Welche Tipps hast du für den nachhaltigen Umgang mit Brot? Ich bin neugierig, mehr über deine Erfahrungen zu lesen. Auch Fragen sind herzlich willkommen.
Meine liebsten Rezepte mit altbackenem Brot findest du übrigens hier.
Alles Liebe und bis bald,
deine Inga
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