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Wie mich die Fichte von meinem inneren Antreiber befreite

Von der Heilung der Seele über kraftvolle Bilder

Foto in die Baumkrone einer Fichte

 

Als ich kürzlich meinen üblichen Waldspaziergang absolvierte, tat ich das mit ordentlichen Nackenverspannungen. In der letzten Zeit hatte ich mir etwas viel zugemutet. Meiner eigenen Ungeduld gehorchend, hatte ich allzu viele Dinge gleichzeitig und schnell erledigen wollen. Ich stand unter Strom, fühlte mich von einem Teil meiner selbst, meinem inneren Antreiber, durch die Gassen getrieben.

 

Schon häufiger war ich mit diesem ererbten und durch meine Leistungsbereitschaft stetig genährten inneren Anteil konfrontiert gewesen. Hatte erforscht, wann er aktiv wurde, wie ich ihn in Schach halten und schließlich ganz loslassen konnte. (Wie das mit dem Loslassen gelingt, habe ich in meinem E-Book "Lebe frei!" zusammengestellt. Schau doch mal rein!) Doch ein kleiner Nachhall meines inneren Antreibers war wohl in mir verblieben und hatte sich in dieser stressigen Lebensphase reaktiviert.

 

Allerdings schien er sich durchaus als bereits abgelegt und nicht mehr zeitgemäß zu empfinden. Denn er wirkte eher gelangweilt und saß mir wie ein kleiner, ungehaltener Kobold im Genick. Schien mich aus lauter Langeweile zu triezen, mich aus Gewohnheit zu sinnfreier Eile anzuspornen und damit für recht schmerzhafte Nackenverspannungen zu sorgen.

 

Als ich auf meinem Spaziergang meine Fichte besuchte und sie wie gewohnt begrüßte und segnete, sprang mir das Bild eines kleinen Kobolds entgegen, der es sich auf einem der unteren Äste der Fichte bequem gemacht hatte. Ich hatte ihn bei all meinen Besuchen bei der Fichte dort sitzend wahrgenommen und mich stets gefragt, warum er mir immer sehr schüchtern vorgekommen war und warum er mir meist seinen Rücken zugewandt hatte.

 

Heute jedoch war er viel offener, wandte mir sein Gesicht zu und schien auf etwas zu warten, mit etwas von mir in Kontakt zu treten. Die Fichte übermittelte mir dann auch eine passende Botschaft dazu:

 

„Du wirkst müde und abgekämpft und trägst etwas mit dir herum, was du längst nicht mehr brauchst und was dich plagt. Schicke deinen den Kobold, der dir im Nacken sitzt, zu meinem Kobold und lass die beiden spielen. Denn das ist es, was sie möchten.“

 

Das ließ sich mein als Kobold getarnter innerer Antreiber nicht zweimal sagen. Er sprang beherzt in den Baum und verschwand mit dem anderen Kobold im Geäst und den Tiefen des Waldes. Und ob du es glaubst oder nicht, er ist nicht wieder zu mir zurückgekehrt. Aber ich sehe ihn dann und wann noch im Wald herumtoben – mit vielen anderen Wesen ähnlicher Natur. ;-)

 

Was ein bisschen wie eine Fabel oder ein Märchen klingt oder was meiner regen Fantasie entsprungen sein könnte, habe ich als real erlebt. Heute kann ich das zulassen. Früher hätte sich mein Kopf eingeschaltet und mich einen Narren genannt. Inzwischen habe ich gelernt, dass meine Seele und meine Persönlichkeit mit all ihren bunten Facetten und inneren Anteilen auf ihre ganz eigene nicht rationale und fantastische Weise (re)agieren. Sie mögen Rituale und „Geschichten“, folgen ihrer eigenen Weisheit in kreativer Bildhaftigheit und das kann ich heute genießen und nutzen.

 

Übrigens sind auch in systemischen Aufstellungen für meine Kunden (ich bin ja auch spirituelle Begleiterin) öfters Kobolde als Synonyme für abgelegte, längst nicht mehr zeitgemäße, aber noch verbliebene Gewohnheiten und Verhaltensmuster aufgetaucht und konnten stets mit Spiel und Spaß von ihrer früheren Aufgabe abgelenkt, losgelöst und verabschiedet werden. Vielleicht geht es dir einmal ähnlich?

 

Alles Liebe,

deine Inga

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